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Betreute Rassen > Hochflieger
Herkunft: Iran. Die Persischen Hochflieger weisen eine der höchsten Biodiversitäten innerhalb einer Rasse auf. Nach unseren westlichen Vorstellungen differieren die einzelnen Tiere in Typ, Form, Größe, Zeichnung stark. Die besten Fluglinien werden in Teheran und Keschan gezüchtet, wobei die Teheraner-Linie wohl die bekannteste ist.
Aussehen: Mittelgroße Hochflugtaube mit dichtem Gefieder, meist glattköpfig, seltener mit Spitzhaube oder kleiner Rundhaube, meist glattfüßig, selten behost oder bestrümpft. Es sind alle drei Grundfarben vorhanden (blau, dominant rot und braun). Von bindig über gehämmert bis zu einfarbigen (z.B. schwarzen oder aschfahlen) Tauben kommen alle Verdichtungsstufen vor. Dazu kommen Erbfaktoren wie Almond (Vielfarbig) oder Bronzevarianten. Rezessiv rot fehlt. Doch es gibt verdünntfarbene (z.B. Gelbfahle oder Blaufahle), wenn auch sehr selten. All diese Farben werden allerdings bei der Mehrheit der P.H. großteils von weiß überlagert. So erscheinen sie überwiegend als Hellstörche, Tiger, Schecken und Schimmel.
Eigenschaften: Der Flug des Persischen Hochfliegers ist relativ ruhig und er fliegt oft mit aufgefächertem Schwanz. Viele Linien purzeln, teils auch mehrfach. Lässt man einen größeren Taubenschwarm fliegen, zieht sich dieser auseinander, wobei sich -zum Teil wechselnde- kleine Gruppen bis hin zu Solofliegern herausbilden, die Flughöhen und die Flugdauer variieren stark. Spitzenflieger bringen bei entsprechenden Bedingungen Flugzeiten von über 10 Stunden, großteils in Oberluft. Der Persische Hochflieger ist ein recht zuverlässiger Flieger, wiederholt seine Leistung und steigert sich dabei meist noch. Dazu besitzt er einen guten Orientierungssinn. Bei entsprechendem Wind steigen einige Linien der PH gegen den Wind mit aufgefächertem Schwanz auf der Stelle stehend wie ein Schmetterling nach oben (Kerzen ziehen). Wie bei Flugrassen üblich ist der P.H. eine recht robuste Rasse. Die Tauben bescheren bei pfleglicher Haltung regelmäßig bis ca. 10 Jahre Nachzucht und ziehen diese selbstverständlich zuverlässig hoch.
Beim Persischen Hochflieger handelt es sich bei uns um eine reine Leistungsrasse, für die Ausstellung ist sie nicht zugelassen. Aufgrund der großen Unterschiede ist eine Anerkennung für Ausstellungszwecke nicht möglich oder würde nur einem kleinen Teil der Rasse erfassen, was nicht Sinn und Zweck der Sache ist. So bleibt der „Perser“ selbst auch bei uns, was er immer war, eine Rasse mit einem enormen Spektrum an Flug- und Phänotypen.
Infos von Karim Tschalabiani und Martin Prebeck, Fotos Hartmann, Jungnickel